Aktuelle Himmelsereignisse
Mond bei Jupiter (02.10.)
Neumond (14.10.)
Der Sternenhimmel im vierten Quartal 2023
Im letzten Quartal 2023 kann eine partielle Mondfinsternis beobachtet werden. Außerdem steht Jupiter in Opposition, Venus erstrahlt am Morgenhimmel und im Dezember regnet es Sternschnuppen.
Partielle Mondfinsternis
In den Abendstunden des 28. Oktober kann von Deutschland aus eine partielle Mondfinsternis beobachtet werden. Dabei tritt ein Teil des Mondes in den Kernschatten der Erde ein. Leider ist dieser Teil dieses Mal mit nur 12,7 % recht bescheiden. Zur Mitte der Finsternis wird der Bereich um den Mondsüdpol herum dunkler erscheinen. Der Eintritt in den Kernschatten beginnt um 21:35 Uhr MESZ. Die größte Verfinsterung wird um 22:14 Uhr MESZ erreicht. Um 22:53 Uhr MESZ hat der Mond den Kernschatten wieder verlassen. Das ganze Spektakel findet am Osthimmel statt. Etwas links unterhalb vom Mond steht dann Jupiter.
Venus am Morgenhimmel
Das gesamte Quartal hindurch ist Venus am Morgenhimmel zu sehen. Sie steht dann am Ost- bis Südost-Himmel. Aufgrund ihrer großen Helligkeit ist sie noch bis in die erste Morgendämmerung hinein gut zu sehen. Am 1. Oktober geht Venus um 3:25 Uhr MESZ auf, am 15. November um 3:17 Uhr MEZ (!) und zu Silvester erst um 5:12 Uhr. Einen schönen Anblick gibt es am 10. Oktober, wenn morgens gegen 6 Uhr MESZ Venus, die schmale Sichel des abnehmenden Mondes und der helle Stern Regulus im Sternbild Löwe dicht beieinander stehen.
Jupiter in Opposition
Jupiter steht am 3. November in Opposition zur Sonne. An diesem Tag stehen Sonne, Erde und Planet in einer Reihe. Dies bedeutet, dass der Planet die gesamte Nacht hindurch beobachtet werden kann. Da Jupiter sich zu diesem Zeitpunkt im Sternbild Widder befindet, steht er um Mitternacht auch deutlich höher am Südhimmel, als das in den letzten Jahren der Fall war. Die horizontnahen Dunstschichten stören dann nicht mehr.
Zu Quartalsbeginn geht der Riesenplanet um 20:14 Uhr MESZ auf. Doch schon am letzten Oktobertag kann er ab kurz nach 17 Uhr MEZ tief über dem Osthorizont beobachtet werden. Ab Dezember verschwindet Jupiter dann vom Morgenhimmel. Am 1. erfolgt sein Untergang um kurz nach 5 Uhr, zu Silvester schon um kurz nach 3 Uhr.
Schon mit einem Fernglas kann die tägliche Bewegung seiner vier größten Monde verfolgt werden. Es sind dies, mit zunehmendem Abstand von Jupiter, Io, Europa, Ganymed und Kallisto. Sie werden auch die Galileischen Monde genannt, da Galileo Galilei sie als erster durch sein Fernrohr beobachtet hat.
Saturn und der Rest
Saturn kann das gesamte Quartal hindurch am Abendhimmel beobachtet werden. Er ist zwar deutlich leuchtschwächer als Jupiter, aber da er in einer Gegend am Sternenhimmel steht, wo es sonst keine hellen Sterne gibt, fällt er leicht auf. Er steht zurzeit im Sternbild Wassermann.
Anfang Oktober geht der Ringplanet gegen 4 Uhr MESZ unter. Am letzten Oktobertag schon um kurz vor 1 Uhr MEZ. Am 31. Dezember bleiben nur noch ein paar Stunden zum Beobachten, denn Saturn geht dann schon gegen 21 Uhr unter.
Merkur und Mars können das gesamte Quartal hindurch nicht beobachtet werden. Sie wandern zusammen mit der Sonne über den Taghimmel.
Sternschnuppen im Dezember
Jedes Jahr im Dezember können mehr Sternschnuppen beobachtet werden als im August. Verantwortlich dafür ist der Sternschnuppenstrom der Geminiden. Sie heißen so, weil scheinbar alle Sternschnuppen aus dem Sternbild Zwillinge, lateinisch: Gemini, kommen. Während unter optimalen Bedingungen bei den Perseiden im August bis zu 110 Sternschnuppen pro Stunde beobachtet werden können, sind es bei den Geminiden bis zu 150. Da wir in Deutschland aber leider keine optimalen Bedingungen haben (z. B. Lichtverschmutzung), ist eher mit 40 bis 50 Sternschnuppen pro Stunde zu rechnen.
Das Maximum wird in der Nacht vom 14. auf den 15. Dezember erwartet. Da es aber zeitlich recht ausgedehnt ist, sind auch deutlich mehr Sternschnuppen in den Nächten davor und danach zu sehen. Beste Beobachtungszeit ist gegen Morgen, da dann das Sternbild hoch am Himmel steht. Auch der Mond stört nicht, dann am 13. ist Neumond.
Der Sternenhimmel
Jetzt im Herbst gibt es nicht die ganz hell leuchtenden Sterne, die am Sommer- und am Wintersternhimmel zu bestaunen sind. Doch dafür besteht jetzt die Möglichkeit, das am weitesten entfernte Objekt zu beobachten, welches mit dem bloßen Auge gesehen werden kann. Es ist die Andromedagalaxie. Sie gleicht unserer Milchstraße, ist aber doppelt so groß. Die Entfernung zu ihr ist riesig. Das Licht, welches in einer Sekunde etwa 300.000 Kilometer zurücklegt, benötigt für die Distanz etwa 2,5 Millionen Jahre. Wenn es nachts sehr klar ist und kein künstliches Licht die Beobachtung stört, dann findet man die Galaxie im Sternbild Andromeda.
Das Sternbild steht jetzt abends hoch über dem Südhimmel, fast schon im Zenit. Es setzt sich aus fast gleich hellen Sternen zusammen, die etwa in einer Reihe stehen. Der Stern ganz rechts (westlich) ist schon die eine Ecke des sogenannten Herbst-Vierecks. Die anderen drei Ecken gehören zum Sternbild Pegasus. Etwas östlich der Andromeda steht das Sternbild Perseus. Seine hellsten Sterne bilden ganz grob den Buchstaben „C“ nach.
Knapp unterhalb der Andromeda stehen die beiden flächenmäßig kleinen Sternbilder Dreieck und Widder. Letzteres ist leicht zu finden, da dort im Moment Jupiter steht. Im Dreieck gibt es ebenfalls eine helle Galaxie, die Dreiecksgalaxie oder M33 genannt wird. Sie ist, wie die Andromedagalaxie und unsere Galaxie, eine Spiralgalaxie. Allerdings ist sie kleiner als die Milchstraße und weiter entfernt als die Andromedagalaxie. Sie leuchtet daher nicht ganz so hell wie diese. Zum Beobachten reicht aber ein Fernglas schon aus.
Oberhalb der Andromeda, vom Zenit in Richtung Norden steht das Sternbild Kassiopeia. Es ist leicht zu finden, da seine hellsten Sterne etwa den Buchstaben „W“ bilden. Blickt man dann zum Nordhorizont, so steht dort das Sternbild der Großen Bärin und als Teil davon der Große Wagen. Sie durchlaufen im Herbst am Abendhimmel ihren tiefsten Stand, gehen aber in Deutschland nie unter. Das Sternbild ist also zirkumpolar.
Über dem Westhorizont verabschieden sich die Sommersternbilder Adler, Schwan und Leier mit ihren hell leuchtenden Sternen Atair, Deneb und Wega. Dafür gehen über dem Osthorizont die ersten Wintersternbilder auf. Der Fuhrmann steht schon recht hoch am Himmel. Darunter leuchtet mit Aldebaran das rote Auge im Sternbild Stier. Noch näher am Horizont ist gerade der Orion aufgegangen, eines der bekanntesten Sternbilder.
Vollmond ist am 28.10., am 27.11. und am 27.12. Die dunklen Neumondnächte finden am 14.10., am 13.11. und am 13.12. statt.
Viel Spaß beim Beobachten wünscht Ihnen der FPG!