Faszinierendes Weltall

Eine Vortragsreihe des Förderkreis Planetarium Göttingen e.V.

Jeweils Dienstags um 19.30 Uhr im ZHG der Universität Göttingen, Platz der Göttinger Sieben, Hörsaal 009 (Wegbeschreibung).
Eintritt 5,00 Euro, ermäßigt 3,00 Euro, für Mitglieder des FPG frei.


Dienstag, 20. Februar 2024: Der Zwergplanet Ceres
Dr. Andreas Nathues, MPI für Sonnensystemforschung, Göttingen

Im sogenannten Asteroidengürtel, jenseits der Bahn des Planeten Mars, aber noch innerhalb der des Jupiters, bewegen sich mehr als 1 Mio. bekannte Asteroiden. Bei den größten handelt es sich um intakt gebliebene Protoplaneten, d.h. Objekte, die in einer frühen Phase der Planetenentwicklung weitestgehend stecken geblieben sind. Die Erforschung dieser Objekte erlaubt Rückschlüsse auf die Zustände im frühen Sonnensystem und damit auch auf die Entstehung unserer Erde.
Die NASA Raumsonde Dawn erreichte, nachdem sie zuvor den Asteroiden 4 Vesta über mehr als ein Jahr umrundete, im März 2015 den größten Asteroiden des Sonnensystems, die Ceres (Ø 960 km). Aufgrund erdgebundener Beobachtungen und Modellrechnungen erwarteten wir einen völlig durchgefrorenen Körper, bestehend aus Silikaten und Eis. Doch schon während der Anflugphase verdichteten sich die Hinweise auf Unerwartetes: Das Vorhandensein von Kryo-Vulkanen und organischen Verbindungen auf der Oberfläche sowie Indizien auf einen wahrscheinlich in Teilen bis heute flüssigen Soleozean tief unter der Oberfläche. Das Bild des größten Asteroiden wurde revolutioniert.

  Credit: MPS, basierend auf Daten der Dawn Mission: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA.